Einladung zum Vortrag am 12. September 2023

Versöhnung mit der Natur – Schottergärten werden zu blühenden Habitaten

NORDHESSEN. Viele Jahre lang waren Kies, Schotter oder Ziersplitt bevorzugte Gestaltungsutensilien in Deutschen (Vor-) Gärten. Privatgärten und öffentliche Freiflächen wurden gerne zugekiest oder zugeschottert. Pflegeleichte Garten- und Freiflächen durch Abdeckung waren populär. Ihre Vorteile: Keine Unkräuter sowie ganzjährig ein ordentliches und sauberes Bild.

Die ursprünglich nicht absehbaren Folgen sind eine rapide Abnahme der Zahl an Käfern, Schwebfliegen, Wildbienen und Spinnentieren. Mit Ihnen reduzierten sich auch all die Vogelarten, die genau diese Insekten als Nahrung benötigten. Bei zunehmender Erwärmung der Sommertemperaturen werden auch die urbanen Lebensräume in den Gemeinden und Städten stetig wärmer und lebensfeindlicher.

Karl-Heinz Härtl

Schottergärten verändern das urbane Klima

Neben einem Mangel an Bäumen, Sträuchern und Stauden in den Wohngebieten, bei gleichzeitig dunkelfarbigen Asphaltbelägen der Straßen- und Gehwege, haben Schotterflächen in Gärten und öffentlicher Flächen

  • sehr großen Anteil an der zunehmenden Überhitzung und ganz besonders am Verlust innerörtlicher Biodiversität
  • die meisten Schotterauflagen eine Luft- und Wasserundurchlässige Folienabdichtung. Diese Folien oder Vliese verhindern den Wasser- und Gasaustausch zwischen den Bodenschichten und der Atmosphäre. Dieser Austausch sorgt für ein angenehmes Kleinklima und kann so Hitzespitzentemperaturen deutlich abmildern.
  • Auch für die tieferen Wasserlagerstätten ist es wichtig, das Oberflächenwasser langsam versickert, anstatt oberflächlich sofort über befestigte und versiegelte Flächen der Kanalisation zugeführt werden.

Rückbau von Steinwüsten

All diese Faktoren haben dazu geführt, dass die EU reagiert hat und immer mehr Bundesländer, Kreise und Kreisfreie Städte den Neubau solcher “Schottergärten“ verbieten oder in Ausnahmefällen sogar den Rückbau fordern.

Die Fachleute der Staudengärtnerei Härtl haben ein Bepflanzungskonzept entwickelt, das bestehende Schotterflächen innerhalb von zwei bis drei Vegetationsperioden in wertvolle Kleinhabitate verwandelt, ohne dass ein Rückbau notwendig ist! Unter dem Motto:

Kreativ und ökologisch mit der Situation umgehen

“Die ganze Welt zwischen kleinen Steinen“ hat Florian Härtl ein Konzept entwickelt, das auf der Verwendung von Pflanzen aus den Gebirgen aller Kontinente aufbaut. In diesen kargen, häufig trockenen und winterkalten Lebensräumen hat er Arten selektiert und weiterentwickelt, die diese Flächen in artenreiche und somit ökologisch wertvolle Kleinbiotope umwandelt. Neben Pflanzen mit großer Wasserspeicherkapazität (Sukkulenz) sind auch Polsterbildner wie beispielsweise Thymian, Mauerpfeffer und einige Gräser wichtige Pionierarten.

Tipps von der Naturschutz-Gärtnerei im Seminar am 12. September um 19:00 Uhr

Herzlich willkommen im Veranstaltungs-Gewächshaus von Naturschutz Härtl © Foto: Rainer Sander

Bei Gartenbau Härtl, der Naturschutz-Gärtnerei, gibt es alle Pflanzen und eine konkrete Anleitung zum Rückbau von Schottergärten für Kommunen und Grundstückseigentümer gleichermaßen. Dazu bieten das Team um Florian und Karl-Heinz Härtl einen Vortrag mit konkreten Hinweisen zur Umsetzung an. Willkommen sind politische Entscheidungsträger sowie Mitarbeitende in Rathäusern und Bauhöfen Grundstückseigentümer, gleichermaßen.

Veranstaltungsdaten

Termin: 12. September 2023
Uhrzeit: 19:00 Uhr (Einlass 18:45 Uhr)
Ort: Gartenbau Härtl, Am Frießelsbach 3, 34305 Niedenstein

Anmeldung wird erbeten unter: Telefon 05624-926045 oder E-Mail ihr.gartenbau@t-online.de.

Leblose Steinwüste
Lebendiger Garten mit Sukkulenten und Stauden